Häufige Fragen zu Schmierfett |
Viele Schmierfette werden für sehr konkrete Anwendungsszenarien entwickelt. Daher gibt es eine Vielzahl an verschieden Produkten.
![]() • Mindestens 2 Jahre
Bei passender Lagerung halten Schmierfett mindestens zwei Jahre. Natürlich kann entsprechend der Inhaltstoffe bei Spezialfetten die Haltbarkeit abweichen. Hinweise dazu finden Sie auf den jeweiligen Gebinden.
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Wie muss Schmierfett gelagert werden?
![]() • Bei 5 - 40°C ohne Sonneneinstrahlung
Schmierfette sollten ohne direkter Sonneneinstrahlung in einem Temperaturbereich von 5 - 40°C gelagert werden. Natürlich sollte dazu immer die Originalverpackung verwendet werden um eine sichere Lagerung zu gewährleisten.
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Welche Vorteile bietet Schmierfett gegenüber Schmieröl?
![]() • Schmierfett haftet besser an der gewünschten Schmierstelle als Schmieröl.
Aufgrund der Konsistenz von Schmieröl tropft es bei höheren Temperaturen oder Drehbewegungen natürlich schneller ab. Genau dort können Schmierfette eine hilfreiche Lösung sein. Neben weichen (NLIG 2) bis dicken Schmierfetten (NLGI 3) die mit den entsprechenden Haftzusätzen sehr gut haften, gibt es auch Fließfette. Diese gibt es in sehr flüssiger Form (NLGI 000), vergleichbar mit dickflüssigem Schmieröle bis hin zu halbflüssig (NLGI 0).
Somit können Sie genau entsprechend den auftretenden Wärme und Drehbelastungen einen Schmierstoff auswählen der in allen Anforderungen für eine sichere Schmierung sorgt. |
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Viskosität / Konsistenz von Schmierfett |
Schmierfette werden nicht entsprechend den üblichen Viskositätsklassen, wie z.B. bei Motoröl, eingeteilt. Stattdessen werden diese Schmierstoffe entsprechend den 9 NLGI Klassen eingeordnet. Angefangen bei der NLGI 000 (Sehr flüssig) bis zur NLGI 6 (Sehr fest). |
Übersicht |
![]() Wie wird die NLGI Klasse gemessen? Dazu wird gemessen wie tief ein Prüfkegel innerhalb von 5 Sekunden in das Fett eindringt. Desto tiefer der Kegel in das Schmierfett eindringt, desto flüssiger ist es natürlich. Wenn der Kegel kaum eindringt ist das Fett dicker. Dieses Prüfverfahren wird als Walkpenetrationstest oder auch Konuspenetration bezeichnet. |
![]() Vorbereitung Zur Vorbereitung dieses Test wird das Schmierfett mit einer definierten Menge in einen Fettkneter eingefüllt. Anschließend wird bei 25°C das Fett mit einem so genannten Fettkneter durchgewalkt. Dazu wird der Fettkneter mit 60 Doppelhüben durch das Schmierfett bewegt.
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![]() Testverfahren Anschließend kommt es zum eigentlichen Test. Dafür wird ein standardisierter Prüfkegel auf die Fettoberfläche aufgesetzt. Jetzt lässt man diesen Kegel 5 Sekunden lang in das Fett eindringen. Die dadurch gemessene Eindringtiefe lässt sich den vorgegebenen NLGI Klassen zuordnen. Angegeben wird diese Eindringtiefe, auch Konuspenetration genannt, in 0,1 mm.
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NLGI-Klasse | Konuspenetration in 0,1 mm | Eindringtiefe in cm |
NLGI 000 | 445 - 475 | 4,45 - 4,75 |
NLGI 00 | 400 - 430 | 4,00 - 4,30 |
NLGI 0 | 355 - 385 | 3,55 - 3,85 |
NLGI 1 | 310 - 340 | 3,10 - 3,40 |
NLGI 2 | 265 - 295 | 2,65 - 2,95 |
NLGI 3 | 220 - 250 | 2,20 - 2,50 |
NLGI 4 | 175 - 205 | 1,75 - 2,50 |
NLGI 5 | 130 - 160 | 1,30 - 1,60 |
NLGI 6 | 85 - 115* | 0,85 - 1,15* |
*Ruhepenetraton anstatt Konuspenetration
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Welche NLGI Klasse wird am meisten verwendet?
• am häufigsten wird die NLGI Klasse 2 benötigt
Schmierfett in der NLGI Klasse 2 werden oft bei Mehrzweckfetten aber auch Spezialfetten verwendet. Von der Konsistenz liegt es in der Mitte der auszuwählenden NLGI Klassen.
Bei Fließfett dagegen wird häufig die NLGI Klasse 000 oder 00 eingesetzt. Solche Fette sind sehr flüssig und kommen bei offenen und geschlossenen Getrieben zum Einsatz. |
Herstellung von Schmierfett |
Überblick
Aufbau von Schmierfett
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Wie ist Schmierfett aufgebaut?• Bestandteile: Grundöl, Verdicker, Addtive und mitunter Festschmierstoffe
Wie bei anderen Schmierstoffen bildet auch bei Schmierfett Grundöl den Hauptbestandteil. Um die gewünschte Konsistenz zu erreichen werden Verdickungsmittel beigemischt. Je nachdem zu welchen Anteilen und welche Art Verdickungsmittel verwendet wird, wird das Fett flüssiger oder fester. Um die Temperatureigenschaften oder die Haftfähigkeiten der Schmierfette zu verbessern werden auch noch verschiedene Additive sowie Festschmierstoffe beigemischt. |
Bestandteile von Schmierfett:
Grundöl: | 70% - 90% |
Verdicker: | 3% - 30% |
Additive: | 0% - 10% |
Festschmierstoffe: | 0% - 10% |
Da moderne Schmierfette aus so vielen verschiedenen Bestandteilen bestehen, gibt es eine große Anzahl an unterschiedlichen Schmierfetten. Da nicht nur das Verhältnis der einzelnen Bestandteile variieren kann sondern, z.B. auch die Art der Additive oder Verdickungsmittel, kann man schnell den Überblick verlieren. Unsere Vergleichstabelle hilft ihnen das passende Schmierfett für Ihren Bedarf zu finden. |
Grundöl |
Da Grundöl den größten Anteil am Schmierfett ausmacht, ist die Wahl der richtigen Grundöle für die Leistungsfähigkeit natürlich entscheidend. Es ist unter anderem ausschlaggebend für das Temperaturverhalten sowie die Viskosität der Schmierstoffe. Für die Herstellung von einem dünnflüssigen Fließfett werden natürlich Grundöle mit einer niedrigen Viskosität verwendet. Wenn das Schmierfett aber z.B. besonders zäh sein soll, kommen Grundöle mit einer hohen Viskosität zum Einsatz, da diese von Haus aus dickflüssiger sind. |
Welche Grundöle werden bei Schmierfett verwendet?
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Mineralöl | Synthetische Öle | Pflanzenöl |
Mineralöl ![]() Mineralöl ist im Vergleich zu den anderen Grundölen in der Beschaffung am günstigsten wodurch z.B. Merhzweckfette zu attraktiven Preisen hergestellt werden können. Dafür ist es allerdings von Natur aus weniger belastbar, wodurch die Temperatureigenschaften und die Alterungsstabilität durch Additive optimiert werden müssen.
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Typische Mineralöle: | |
naphthenische Öle | paraffinische Öle |
aromatische Öle | Weißöle |
Synthetische Grundöle ![]() Synthetische Grundöle sind künstlich hergestellte Schmieröle. Daher können diese genau anhand der geforderten Anforderungen zusammengestellt werden. Besonders häufig trifft man diese Öle daher in Spezialfetten an, wenn es z.B. um Stabilität bei hohen Temperaturen bzw. niedrigen Temperaturen geht.
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Typiesche Synthetische Grundöle: | |
Polyalphaolefin | Ester |
Polyalkylenglykol | Polyisobutylen |
Silikonöl | Perfluorpolyether |
Pflanzenöle ![]() Pflanzenöle sind für umweltverträgliche Einsatzzwecke vorgesehen. Biologisch abbaubare Fette haben daher solche Grundöle als Basis.
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Verdicker |
Verdickungsmittel werden dem Grundöl beigemischt wodurch die Konsistenz von dem Schmierfett bestimmt werden kann. Außerdem kann, je nachdem welche Art von Verdicker zum Einsatz kommt, auch die Temperatureigenschaften sowie die Beständigkeit gegenüber Wasser oder Lösungsmittel bestimmt werden.
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Aluminiumseife, Aluminiumkomplexseife | Lithiumseife, Lithiumkomplexseife |
Bariumseife, Bariumkomplexseife | Natriumseife, Natriumkomplexseife |
Calciumseife, Calciumkomplexseife | |
organische Nichtseifen-Verdicker wie Polyharnstoff und Polytetrafluorethylen (PTFE) | |
anorganischen Nichtseifen-Verdicker wie Bentonit, Silikagel und Kieselgel |
Bei Addinol kommen Schmierfette mit folgenden Verdicker zum Einsatz: |
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Festschmierstoffe |
Festschmierstoffe können die Reibung sowie die Belastbarkeit unter Druck verbessern. Je nachdem welche Festschmierstoffe zum Einsatz kommen und welche Struktur diese aufweisen, können unterschiedliche Eigenschaften erzielt werden.
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Nicht schichtbildende Festschmierstoffe
Dazu zählen Kupfer, Aluminium, Phosphate, Carbonate, Sulfide und Oxide. Da diese Stoffe keine Schichtgitterstruktur bilden, kommen sie besonders dann zum Einsatz, wenn es um eine hohe Druckbelastung bei geringer Bewegungsgeschwindigkeit geht. |
Additive |
Da Grundöle alleine nicht die nötigen Anforderungen an die Temperaturbeständigkeit, den Korrosionsschutz und die Druckbeständigkeit erfüllen, müssen Zusatzstoffe beigemischt werden, die das Öl in diesen Bereichen aufwerten. Diese werden Additive genannt. Der Vorteil dabei ist, dass diese Stoffe entsprechend den Anforderungen genau beigemischt werden können.
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Bei Schmierfett kommen häufig die folgenden Additive zum Einsatz:
Additive | Aufgaben |
Wirkstoffe
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Oxidations -
inhibitoren (Antioxi-
dantien)
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• Verlangsamen die Reaktion von Schmierölen mit Sauerstoff
• Verlangsamen die Ölalterung
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• Polysiloxane
• Polyalkylen-
glykolether
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Korrosions-
schutz Additive
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• Schutz metallischer Oberflächen vor Feuchtigkeit durch Aufbau einer wasserab-
weisenden Barriere
• Vermeidung von Rost durch Neutralisation von Säuren
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• Salze der Carbon- und Dicarbon-
säuren
• Sulfonate
• Wachse
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Pourpoint-Verbesserer |
• Verbesserung der Fließfähigkeit eines Schmierstoffes bei niedrigen Temperaturen
• Eindicken des Öls durch Zusammen-
wachsen der Paraffinkristalle wird verhindert
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• Parafinn-alkylierte Naphthaline und Phenole
• Polymetha-
crylate
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Haftzusätze |
• Verbesserung der Hafteigenschaften an Oberflächen
• Vor allem wichtig für Schmierfette und Kettenhaftöle
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• Kohlen-
wasserstoffe mit hohem Molekular-
gewicht wie Polyisobutylen
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Verschleiß-
schutz Additive (Anti Wear)
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• Haften durch Polarität an Metall-
oberflächen
• AW-Additive verhindern Berührungen der Reibpartner im Mischreibungs-
gebiet
• Verhindern Fressen und Verschleiß
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• Phosphor- und Schwefel-
verbindungen
• Zink-Dithiophosul-
fonate
• Olefine
• Fettsäure-
ester
• Molybdän-
disulfid
• Graphit
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EP-Additive |
• Fressschutz-
additive mit hoher Druck-
beständigkeit
• Halten Schmierfilm selbst bei hohem Druck aufrecht
• Verhindern Fressen und Verschweißen der Reibpartner
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• Schwefel-
verbindungen
• Phosphor-
verbindungen
• Chlorparaffine
• Molydbän-Verbindungen
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Farbe |
Die Farbe von Schmierfett ist kein Qualitätsmerkmal. Einige Hersteller färben Ihre Schmierstoffe ein, um den Wiedererkennungswert zu erhöhen oder zur besseren Unterscheidung der verschiedenEN Fette. |
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Verschiedene Fettkartuschen |
Schmierfette werden in verschiedene Gebinden abgefüllt. Neben den größeren 50kg, 25kg oder auch 185kg Gebinden, wird fast jedes Fett auch in kleineren Kartuschen angeboten. Folgende Kartuschen sind erhältlich: |
Am häufigsten kommt die 400g Kartusche zum Einsatz. Diese kann in vielen elektrischen Fettpressen eingesetzt werden, wodurch ein schnelles und leichtes Einfüllen an der Schmierstelle möglich ist. Im Gegensatz zu den anderen Kartuschen hat diese kein Gewinde, weshalb sie auch als Steckkartusche bezeichnet wird.
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500g Kartuschen Diese Kartuschen kommen weniger häufig vor als die 400g Kartuschen. Im Gegensatz zu der 400g Kartuschen hat diese ein Gewinde und ein kleineres Loch zum Ausfüllen der Fettkartusche. Daher kann eine 500g Kartusche z.B. nicht in einer 400g Fettpresse verwendet werden.
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400g Kartusche (Lube Shuttle) Die Lube Shuttle Kartusche ist eine Sonderform unter den Fettkartuschen. Diese haben eine größere Öffnung als die 500 Kartuschen und ebenfalls ein Gewinde. Für diese Form der Kartusche ist eine andere Fettpresse notwendig als bei der 400g und 500g Kartusche. |
900g Für Fließfett werden Elastische Tuben verwendet, womit ein aufplatzen beim Herunterfallen verhindert wird. Diese haben eine Füllvermögen von 900g. |
Aktualisiert am 21.04.2022