Zusätzlich zu den Standard Hydraulikölen, wie das HLP, bietet ADDINOL Mehrbereichshydrauliköle und Hydrauliköle mit reinigenden Eigenschaften an. Dazu gehören die Produktgruppen HVLP und HVLPD. Letztere zeichnen sich neben der Temperaturbeständigkeit auch durch Additive aus, die die Reinigung Ihrer Hydraulikanlage wesentlich unterstützen, weswegen es vorzugsweise bei Baumaschinen eingesetzt wird, die mit starker Verschmutzung zu kämpfen haben. Auch für die speziellen Anforderungen in der Lebensmittelindustrie oder Forstwirtschaft wurden biologisch abbaubare, sowie lebensmittelverträgliche Hydrauliköle, entwickelt.
WELCHES HYDRAULIKÖL BRAUCHE ICH FÜR WELCHE ANWENDUNG?
Hydrauliköl wird in sehr vielen Bereichen benötigt. Angefangen bei landwirtschaftlichen Geräten, Traktoren und Radlader, bis hin zu industriellen Anwendungen wie Pressen oder Spritzgussmaschinen. Des Weiteren befinden sich Hydraulikflüssigkeit in LKW Kipper oder auch Kommunalfahrzeuge. Um diesen großen Bedarf und den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden, gibt es Hydrauliköle mit Mehrbereichscharakter und mit einer gewissen Reinigungswirkung. Auch des öfteren werden Hydraulikflüssigkeiten benötigt, die in ökologisch sensiblen Bereichen und in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden.
In der Regel wird in den meisten Hydraulik Anlagen ein so genanntes HLP 46 verwendet. Dieses Hydrauliköl hat die Viskosität ISO VG 46, welche bei vielen Hydraulik Anlagen benötigt wird. Nähere Informationen welche Hydraulikflüssigkeit Sie benötigen, finden Sie in dem Benutzerhandbuch von Ihreen Maschinen oder Fahrzeugen.
Bei stark wechselnden klimatischen Bedingungen wird häufig ein Mehrbereichshydrauliköl verwendt. Dieses ist durch HVLP oder HVLP-D gekennzeichnet. Es deckt einen größeren Temperaturbereich ab, wodurch Ihre Hydraulik auch bei stark wechselnden Temperaturen noch reibungsloss funktioniert.
ÜBERSICHT DER HYDRAULIKFLÜSSIGKEITEN
Produkt | Beschreibung | Eigenschaften |
HL | Gegen Oxidation und Korrosion | Verbesserter Korrosionsschutz |
HLP | Gegen Oxidation, Korrosion + Verschleißschutz - Additive | Alterungsstabil, Korrosionsschutz, Einsatztemperatur ca. -20°C bis +80°C |
HVLP | Normiert nach DIN 51524-3, VI liegt mindestens bei 140 | Besseres Viskositäts-/ Temperaturverhalten, Anwendungstechnische Vorteile bei „Grenz“-Temperaturen, schwankende Betriebstemperaturen, Einsatztemperatur ca. -35°C bis + 120°C |
HLPD | Schmutzlösende und schmutztragende Additive | Bei sensiblen Steuerungen anwendbar, verhindert Schlammbildung, Einsatztemperatur ca. -20°C bis + 80°C |
HVLP-D | Schmutzlösende und schmutztragende Additive, VI liegt mindestens bei 140 | Kombination aus HVLP und HLPD. Verhindert Schlammbildung, hoher Viskositätsindex |
Arctic Fluid | Gute Fließfähigkeit bei Kälte | Spezialhydrauliköle für Kältekammern, und sehr tiefen Außentemperaturen |
HEES | Nicht umweltgefährdend, hoher VI | Biologisch abbaubare Hydrauliköle auf Esterbasis (gesättigt/ungesättigt), alterungsbeständig, temperaturbeständig |
HV Eco Fluid | Normiert nach DIN 51524-3, VI liegt mindestens bei 140 | Mineralölbasisch, sehr gutes VT Verhalten, sehr gut für Außenhydrauliken geeignet, erhebliche Energiesparmöglichkeiten, weniger Kraftstoff, weniger CO2 |
WELCHE QUALITÄTSUNTERSCHIEDE GBIT ES BEI HYDRAULIKÖLEN?
Bei der Hydraulikflüssigkeit gibt es in den folgenden Bereichen mit unter Qualitätsunterschiede:
• Schaumbildung
• Luftabscheidevermögen
• Filtrierbarkeit
• Wassereinlagerung
Schaumbildung:
Mit Entschäumern, die dem Hydrauliköl beigemischt werden, wird verhindert, dass Luft die in die Hydraulikanlage gelangt zum schaumen vom Öl führt. Schaum beeinträchtigt die Schmierfähigkeit eines Hydrauliköls und behindert die optimale Kraftübertragung.
Luftabscheidevermögen:
Hydraulikflüssigkeit enthält von anfang an Luft in glöster Form. Dies hat keine Auswirkungen auf den Betrieb. Ist das Öl jedoch bereits länger im Einsatz, kann die Luftbelastung erheblich ansteigen. Die entstehenden Luftblasen beeinträchtigen die Schmier- und Kühlleistung eines Schmierstoffes, wodurch die Hydraulik eher Schaden nehmen könnte.
Das Luftabscheidevermögen (LAV) eines Hydrauliköls spielt dabei eine entscheidende Rolle. Es bezeichnet die Zeitspanne in Minuten, nach der die in Hydrauliköl dispergierte Luft bis zu einem Restgehalt von 0,2 Vol.% wieder abgeschieden ist.
Filtriebarkeit
Durch Verbesserung der Ölreinheit bzw. Senkung des Partikelgehalts kann eine deutliche Verlängerung der Einsatzzeit erreicht werden. Verschmutzungen durch feine Partikel, wie zum Beispiel von Staub, stellen für jedes Hydrauliksystem eine der größten Gefahren dar. Durch Abrieb und andere Nebenwirkungen beeinflussen sie die Funktionsweise und die Lebensdauer der gesamten Anlage.
Wassereinlagerung:
Das Demulgiervermögen (DVR) gibt an, wie schnell sich das Öl von Wasser separiert, um Korrosion im System zu verhindern. Dies ist bei den meisten Hydraulikflüssigkeiten das erklärte Ziel.
Bei Hydraulikflüssigkeiten der Kategorie HLPD wird allerdings genau der gegenteilige Effekt benötigt. Sie müssen etwaige eingedrungene Flüssigkeit feinstverteilt und in Schwebe halten, um Schmutz aus der Hydraulik abzutransportieren.
GIBT ES ÖL FÜR DIE HYDRAULIK AUCH FLÜSSIGER ODER DICKFLÜSSIGER?
Ja. Sie finden bei uns Hydraulikflüssigkeit mit der ISO VG 5, was sehr dünnflüssig ist, bis hin zu Hydrauliköl mit der ISO VG 100, was eigentlich nur im Industriebreich verwendet wird und für ein Hydrauliköl äußerst zähflüssig ist. Letzteres kommt eigentlich nur zum Einsatz, wenn hohe Temperaturen bei der Hydraulikanlage zu erwarten sind.
Am häufigsten werden Hydrauliköle mit der ISO VG 46 und ISO VG 32 verwendet. Diese Viskosität wird in den meisten Anwendungen gefordert. Für Baumaschinen oder Traktoren, z.B. wird allerdings auch des öfteren ein Mehrbereichs-Hydrauliköl (HVLP) vorgeschrieben, dass auf die veränderten Temperaturen und Belastungen dieser Hydraulik besser eingehen kann.
WELCHE SPEZIALHYDRAULIKÖLE GIBT ES?
Für Traktoren gibt es eine Hydraulikflüssigkeit, die gleichzeitig im Getriebe verwendet wird. Diese sogennanten UTTO Öl haben meist einen Mehrbereichscharakter und bieten bei den verschiedensten Belastungen einen sicheren Schmierfilm für die Hydraulik.
In ökologisch sensiblen Bereichen muss ein Hydrauliköl verwendet werden, das nicht umweltgefährdend und biologisch abbaubar ist. Diese Hydraulikflüssigkeit wird auch HEES genannt.
Für die Lebensmittelindustrie gibt es von ADDINOL Hydraulikflüssigkeit der Foodproof Serie. Diese Schmierstoffe sind Halal, Koscher und NSF-H1 zertifziert. Dadurch sind diese Schmierstoffe besonders für Anwendungen in der Lebens-, Futter-, Kosmetik- und Pharmaindustrie geeignet, bei denen hohe Anforderungen an das Hydrauliköl gestellt werden.
KANN MAN HYDRAULIKÖLE MISCHEN?
Nicht alle Hydraulikflüssigkeiten sind mischbar. Vermeiden sollten Sie die Vermischung von Ölen mit folgenden Eigenschaften, bzw. Zusammensetzungen:• Zinkfreie und zinkhaltige Additivsysteme
• Detergierende und nichtdetergierende Öle
• Basisöle mit Glykolen
• Unterschiedliche Basisöle (HFD, HEES,etc.)
Wenn unbeabsichtigt zwei Hydrauliköle gemischt werden, die nicht kompatibel sind, kann das die Funktionalität der Hydraulik erheblich beeinflussen. Schäden am Material bis zum Totalausfall sind vorprogrammiert, da das Öl nicht mehr korrekt schmiert. Lassen Sie in dem Fall das Öl ab, reinigen Sie die Hydraulik und füllen Sie neues Öl ein.